

Gelebt, gelacht, gereist, geturnt, gezaubert.
Für immer unvergessen.
Trauerrede
Dieter war ein liebender Ehemann, vergötterter Papi, unvergessener Opi, Bruder, Onkel und guter Freund.
Es ist schwer einen außergewöhnlichen Menschen wie Dieter, mit seinen vielen Facetten zu beschreiben.
Er war ein Sympathieträger, humorvoll, ein begnadeter Geschichtenerzähler für seine Kinder und Enkelkinder, ein Hundefluesterer und Charmeur. Er hat es geliebt, andere zu unterhalten und zum Lachen zu bringen, kurzum, wenn Dieter vor Ort war, war für gute Stimmung gesorgt.
Geboren während des Krieges als Kind von Kurt und Hildegard Muth, mit 3 Brüdern und einer Schwester und einem Vater im Krieg und später in Kriegsgefangenschaft, wuchs Dieter zunächst in Großkayna auf, wo er auch die Schule besuchte, welche er zunächst mit der 8. Klasse abschloss.
Unmittelbar nach Abschluß einer Lehre als Schlosser begann er mit einem Studium und arbeitet sich dann stetig mit Zielstrebigkeit und Intelligenz bis zum Diplom Ingenieur fuer Maschinenenbau hoch.
Eine große Begabung von Dieter war sein außergewöhnliches logisches Denkvermögen, was zum Leidwesen seiner Töchter offensichtlich eine Generation übersprungen hat.
Obwohl oder gerade weil er der Kleinste seiner Brueder war, war Dieter trotz allem immer der sportlichste, wendigste und schnellste. Schon damals war abzusehen, dass der Sport immer Teil seines Lebens sein würde. Er begann als Ringer, später wechselte er zum Turnen.
Obwohl es ihm immer nur ums Mitmachen und dem Spaß an der Sache ging, gewann er viele Wettkämpfe. Natuerlich ging es dabei auch viel um die nach-wettkaempferischen Zusammenkuenfte mit Tanz, Musik und viel Geselligkeit.
Er wurde u.a. Altersturnmeister in Thüringen, aber auch beim Weihnachturnen in Niederndodeleben, Schnepfenthal und natuerlich in Freyburg war er oft dabei.
Auch im hoeheren Alter, als er aufgrund kleinerer Zipperlein nicht mehr ganz so aktiv sein konnte, verzichtete er nicht auf seine wochentlichen Trainingseinheiten, genauso wenig wie auf das obligatorische Bierchen danach mit seinen Turnfreunden.
Mit großem Interesse verfolgte er auch ständig die Geschehnisse und Resultate rund um den Sport. Seine Tochter schickte ihm jeden Zeitungsartikel über seine Nordhäuser Turnfreunde, so blieb er auch dort immer auf dem Laufenden.
Bis zum Schluss blieb Dieter dem Turnsport verbunden.
1965 heiratete Dieter seine erste Frau Siegrun.
Aus dieser Ehe gingen seine Töchter Adina und Ilka hervor.
Er war immer der lustige Papi, der auch mal heimlich einen Bindfaden an die Kinderwiege gebunden hat um damit die Wiege zu bewegen und Kinderweinen zu vermeiden, ganz entgegen den strengen mütterlichen Anweisungen.
Dieter war gerne mit seinen Kindern auf dem Spielplatz, wo man zu damaliger Zeit nur wenig Vaeter sehen konnte. Dort hat er ganze Gruppen von Kindern spielerisch dazu gebracht, aus Spielen kleine sportliche Herausforderungen zu machen.
Die anderen Kinder waren begeister von ihm, was Adina und Ilka sehr stolz machte, nicht jeder kann schliesslich mit seinem Papi so angeben.
Auch ich kann mich noch gut an meine Kindheit erinnern. Wir hatten viel Spaß in den gemeinsamen Urlauben an der Ostsee. Für mich und Ina war Dieter damals schon immer der Zauberonkel, so wie er es danach auch fuer unsere eigenen Kinder wurde.
In Nordhausen arbeitete er zunächst in der Hydrogeologie als Chefprogrammierer. Dort war er unter anderem fuer die Lehrlinge verantwortlich, alle weiblich, Dieter war natuerlich der Hahn im Korb.
Eine mittlerweile 86 jährige ehemalige Kollegin erzählte erst letzte Woche davon, wie sehr Dieter dort auf Grund seines Wissens und seiner unkomplizierten und spaßigen Art verehrt wurde. Wenn er z.B. den Rechenraum betrat, kürzte er den Weg mit einem Handstand über den Tresen ab, das war schliesslich viel effizienter.
Später war er viele Jahre als Dozent an der Ingenieurschule für Landtechnik tätig.
Die Interaktion mit den Studenten bereitete ihm viel Freude. Im Unterricht zwar durchaus streng, aber danach fuer fast jeden Unfug zu haben. Gern forderte er auch mal seine Studenten zu einem Wettrennen um einen Kasten Bier auf dem Sportplatz auf. Danach wurde er natuerlich gemeinsam geleert.
Er spielte regelmaessig Samstags Volleyball und wurde fester Bestandteil in Turnvereins in der „Morgenroehte“ Nordhausen
Er rekrutierte aus der Schule auch gern brauchbar erscheinende potentielle Turner was dann dafuer sorgte, dass es in der Turnhalle nie an Nachwuch mangelte. Wer kann auch bei einem solchen Anliegen seines Hochschullehrers widersprechen. Seine “Dieter-erwaermung” – besonders der “Sonnengruss” blieb auch viele Jahre nach seinem Wegzug nach Muehlhausen fester Bestandteil des Trainings dort.
Zur Landtechnik noch ein paar persoenliche Worte:
Dieter konnte seinen Bruder Günter mit viel Finesse überzeugen ein Ingenieurstudium zu beginnen. Er fuellte einfach schon seine Bewerbungsunterlagen aus und praesentierte sie nur noch zur Unterschrift. Mit einer kleinen Notluege, dass das Studium natuerlich kein Russisch enthalten wuerde, konnte er ihn schliesslich ueberzeugen.
Mein Vater hat diesen Schritt nie bereut und ist seinem Bruder bis heute dankbar fuer seine Unterstuetzung.
Die wahre Liebe seines Lebens, auch wenn es ihn etwas Zeit gekostet hat das amtlich zu machen, lernte er – wo auch sonst- auf dem Turnfest in Leipzig 1983 kennen.
Von da an ging es einige Zeit hin und her zwischen Nordhausen und Mühlhausen, bevor Dieter 1985 mit Monika und ihrem Sohn Michael zusammenzog. Anfangs noch in der Feldstrasse wohnhaft, legten sich die Beiden später eine schöne Eigentumswohnung in der Stadtbergstrasse zu. Sie luden auch gern gemeinsam in ihren Garten zur gemütlichen Runde ein.
Im engem Freundeskreis erlebten die beiden so manche schöne Feier, viele Wanderungen und gemeinsame Reisen.
Die Beiden haben immer schon gerne andere Laender besucht, anfangs begrenzt auf die Ostblockstaaten, bis die Wende dann andere Ziele, wie Österreich, Frankreich, Kuwait, Dubai, Jordanien, Asien und die USA eröffneten.
Auch in seiner neuen Heimat Mühlhausen war Dieter wieder beim Turnen aktiv. Monika und Dieter waren oft gemeinsam zu Altersturntreffen unterwegs. Von Schnepfental ueber Niederndodeleben bis Freyburg war der Turnkalender ueber das Jahr immer gut gefuellt. Als Teilnehmer, Kampfrichter oder zur Unterstuetzung beim abendlichen Feiern verusuchte Dieter bei jedem Wettkampf dabei zu sein.
Es fällt schwer zu sagen was genau Dieters große Leidenschaften waren, es gab so viele.
Dieter war ein Wissenschaftler im Herzen und Hochschullehrer der sich für keinen Schabernack zu Schade war.
Es war nicht ungewöhnlich ihn im Handstand anzutreffen, privat auch mal auf einer Balkonbrüstung in der 8. Etage, (das ist uebrigens kein Versprecher, es war tatsaechlich die 8. Etage und hat fast zur Scheidung gefuehrt ob dies im nuechternen oder nicht ganz so nuechternen Zustand passierte laesst sich nicht mehr feststellen), oder im Dienst, gern auch mal auf dem Lehrertisch.
Bei seinen Sportveranstaltungen schlief er ohne zögern im kleinen Zelt auf einer Luftmatratze. Gern lies sich die jüngere Generation dort für alkoholischen Nachschub blicken. Dort traf man Dieter dann meist mit der Mundharmonika im Kreise seiner Freunde an.
An dieser Stelle möchte ich einen guten Freund von Dieter– Peter Pollock- zitieren, welcher uns folgende Nachricht schrieb.
„ Ich mochte an ihm seine spezielle Art des Humors. Einer seiner kleinen Zaubertricks hat mal den Gaststättenleiter in Wächtersbach bei unserem ersten Wettkampf 12/99 im Westen zur Verzweiflung gebracht.Dieter hatte seine Geldmachmaschine weggezaubert und es wollte ihm nicht gelingen sie wieder zurück zu zaubern. Alle hatten Spaß, nur der Wessi nicht.
Ich vergesse auch niemals seinen Kanon "Drunten im Wald... ". Den mussten alle meine Schüler, die mit mir im Skikurs waren singen, PFLICHT. Das waren immerhin in 25 Jahren jeweils ca 30 Schüler pro Jahr. “ Vielen Dank, Peter, hierfuer.
Ohne Notenkenntnisse, hat Dieter im Selbststudium gelernt, fast jedes Lied nach Gehör mit der Mundharmonika nachzuspielen. Unvergessen werden seine musikalischen Weihnachtsgrüße bleiben.
Aber auch bei sämtlichen Feierlichkeiten mit Studenten, zu Geburtstagen oder Familienfeierlichkeiten, kam zur fortgeschrittenen Stunde oft sein Lieblingsinstrument zum Einsatz.
Dieter hat sich gerne für andere gefreut.
Er nahm großen Anteil am Leben und den Erfolgen seiner Kinder und später seiner Enkelkinder.
Ein kleines Mathe- oder Logikquizz war immer in seinem Kopf, was stets abrufbar auf jede Altersklasse anwendbar war.
Er konnte mit faszinierender Magie eine Münze verschwinden lassen, welche dann im linken oder rechten Ohr wieder auftauchte.
So hat er immer ein Lächeln gewonnen, weil er mit solcher Begeisterung Menschen und vor allem Kinder glücklich machte.
Dieter war zwar Ingenieur aber mit seinem handwerklichen Geschick hielt es sich in Grenzen. Regale bauen war nicht so sein Ding, dafür konnte er mühelos jede Statik berechnen.
Er war der größte Fan seiner Enkel, egal ob Sport, Schule oder Gitarrenunterricht, es gab kaum einen größeren Fan als ihn.
Dabei war er immer konstruktiv, ermutigend und anerkennend.
Fast jeden Sommer verbrachte sein Enkel Elian mit Omi und Opi in Mühlhausen. Ein Ereignis im August worauf sich immer alle im Voraus gefreut haben.
Für seine Enkelin Jessica wird er immer O-pipi sein. Die Beiden hatten eine Magie zusammen, wie sie es wohl nur selten gibt.
Er hat seinem Enkel Anthony schon sehr frühzeitig das Schachspielen gelernt.
Anthony erinnert sich noch gut daran, wie Opi ihn gewinnen lies, damit er nicht den Mut verlor und motiviert blieb.
Dies hat sich in letzter Zeit geändert und auch Dieter musste sich nun anstrengen um zu gewinnen- Zeichen eines guten Lehrers.
Dieter konnte an keinem Kind vorbei gehen ohne es wenigstens mit ein paar Zaubertricks zum staunen zu bringen.
Ob in der Warteschlange bei der Einreise in die USA oder einfach nur auf dem Spielplatz oder Restaurant. Egal ob ein Daumen oder eine Nase verschwanden, alles wurde wieder ordnungsgemäß am Ende hergestellt. Als Dank schauten ihn beeindruckte, glückliche Kinderaugen an.
Dieter war so viel für so viele. Die Geschichten könnten hier noch so einige Zeit fortgesetzt werden.
Danke an alle Anwesenden und auch die, die es vielleicht nicht geschafft haben, heute hier zu sein aber in Gedanken bei uns sind.
Wir danken euch, dass ihr Dieter mit uns geteilt habt, wertvoller Teil seines Lebens wart, mit ihm gelacht und gefeiert habt und uns helft in seinem Sinne fortzuleben.
Das Leben insgesamt nicht ganz ernst zu nehmen und mit einem offenen Lachen am Leben teilzuhaben, wie Dieter es immer getan hat.
Und so hoffen wir, er sitzt gerade auf einer Wolke, mit seinen verstorbenen Turnfreunden, vielleicht mit einem Bier in der Hand und prostet uns allen zu, wie wir das heute später auch tun sollten.
Timeline
Fotogallerie
Videos
Erinnerungen von Freunden und Familie
Please share your fondest memories, funny anecdotes and favorite stories here, you are welcome to upload any pictures you might have to help us preserve his memory and live on in his spirit.
Auch wenn er nicht mein leiblicher Opa war, war er für mich das Nächste an einer Vater- und Großvaterfigur. Ich habe seine Enkelkinder, Jessy und Anthony, als Au-pair betreut – und so durfte auch ich Teil seiner Familie werden.
Er war ein Sonnenschein, voller Wärme, Humor und Liebe. Für meine eigenen Kinder war er wie ein Urgroßvater – er nannte sie liebevoll seine Urenkel.
Er hatte immer ein Lächeln im Gesicht. Selbst wenn ich einmal nicht nach seinen Vorstellungen gehandelt habe, erklärte er mir alles liebevoll und wertschätzend. Auch mein Deutsch verbesserte er – nie auf eine besserwisserische Weise, sondern mit Hingabe, Geduld und echter Wertschätzung.
Ein besonderer Schatz in unseren Erinnerungen sind die Weihnachtsvideos, die er uns Jahr für Jahr schickte. Darin spielte er voller Hingabe auf seiner Mundharmonika – kleine Botschaften voller Wärme, die uns auch über die Entfernung spüren ließen, wie sehr er uns verbunden war.
„Opa“, du hast Spuren in unserem Leben hinterlassen, die wir nie vergessen werden. Danke für deine Herzlichkeit, deine Musik und dafür, dass du uns wie Familie behandelt hast.
Du wirst uns fehlen.
When his only granddaughter Jessica was born with autism he was of course concerned. But it did not change his love for her and her life was enriched to the fullest by him. Jessica would light up at the sight of Dieter without fail and he would light up in her presence. Jessie has no concept of death and so whenever she sees him smiling at her, if only in a photograph or a video, he is and will remain her Opipi, for the rest of her life. I will always be grateful to him for his love of Jessica.

He was always a delight. I enjoyed so much watching him do his magic tricks and how he interacted with Anthony. He was always able to keep up with Anthony whether it was in the swimming pool or running around the yard. The years went by quickly and now we are going to be missing him this year. So glad for the opportunity to know him.

"Schneewittchen"
(diesen Spitznamen hat er mir verliehen)
Deshalb war seine Gesellschaft immer Freude, und die Aussicht auf sie Vorfreude. Dankbar, ihn so eindrücklich erlebt zu haben. Traurig, es nie wieder zu können.
In turnbrüderlicher Erinnerung,
Dirk Lorenzen, Turner im TuS Jena von 1994 bis 2010.
As for what he meant to my little brother Anthony and my little sister Jessy, there are no words. Jessy may not always be able to vocally communicate how she feels, but her love for her Opi was very clear every time she saw him. The bond between Anthony and his Opi transcended the physical distance between them. Even though they spent most of their time thousands of miles apart, they would joke, talk, and play games together frequently.
It is sad to think that I will never see him again and that we will never laugh at ourselves and each other as we do our best to communicate. Goodbye, Opi.

Stammbaum


